Dil Yetisi Sprachkompetenz

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İndir/Yükle

Sprachkompetenz – Wissen über Sprache

Zweitspracherwerb

Fortbildungskampagne Vorkurs
Deutsch 240

(Christa Kieferle, IFP)

Wissen über Sprache:
Warum ist das so wichtig?

Lesen und Verstehen von Fachliteratur

Beurteilung auf der Meta-Ebene

Umgang mit pädagogischen Programmen

Gestaltung sprachlicher Bildungsprozesse, die
Sprachkompetenz umfassend und verknüpft
mit anderen Kompetenzen stärken

Sprachliche Lernprozesse und Lernfortschritte
der Kinder, die sodann eine gezielte
Lernbegleitung der Kinder ermöglichen

Bachmann, Lyle F. (1990): Fundamental Concepts in Language Testing. Oxford:
Oxford University Press.

Sprachkompetenz

Mündliche <> geschriebene Sprache

In der Alltagssprache kommen sehr viele
Routinen vor, deshalb ist der Wortschatz
meist beschränkt. Außerdem ist der
Gesprächsgegenstand meist allen bekannt.

? Unvollständige Sätze (z.B. Satzabbrüche)

? Einsatz körpersprachlicher Mittel
(z.B. Mimik, Gestik)

? Unmittelbare Möglichkeit der Interaktion
(z.B. Nachfragen, Kommentieren)

Grammatische Kompetenz

Phonologie

Lexikon / Wortschatz /
Semantik

Morphologie

Syntax

Phonologie

Definition:

Lehre von den Lautmustern der Sprache

Wort- und Satzbetonung (=Intonation),

Sprachrhythmus (=Prosodie)

Silben- und Lautstruktur der Sprache

Ein Phonem ist die kleinste
bedeutungsunterscheidende Lauteinheit
z.B. Beet – Bett; Katze – Tatze

Phonologische Bewusstheit

Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf die formalen Eigenschaften der
gesprochenen Sprache zu lenken, z.B. auf den Klang der Wörter
beim Reimen, auf Wörter als Teile von Sätzen, auf Silben als Teile
von Wörtern und auf die einzelnen Laute der gesprochenen Wörter

Fähigkeit, die einzelnen Laute in der gesprochenen Sprache
wahrzunehmen, über sie nachzudenken und mit ihnen zu arbeiten

Phonologische Bewusstheit im engeren Sinn:
Bewusster Umgang mit den kleinsten Einheiten der gesprochenen
Sprache, den Phonemen (Lauten)

Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn:
Wahrnehmung der gröberen sprachlichen Einheiten wie Wörter im
Satz und Silben in Wörtern, Wahrnehmung des Klangs der Wörter
beim Reimen usw.

Betonung, Rhythmus und Intonation
(Sprechmelodie)

Akzent in Silben-, Wort-, Phrasen- und
Satzakzenten: durch Lautheits- (Intensität)
und/oder Tonhöhenunterschiede

Prosodische Dauermerkmale: Rhythmus,
Sprechgeschwindigkeit, Pausen,
Gedehntheit

Prosodie

Definition:

Lehre von der Wortbildung

1). Morphologische Eigenschaften

Bsp.: “Kuchengabel”

  • Zusammensetzung aus den Nomen „Kuchen“ und „Gabel“
  • Geschlecht (=Genus): weiblich (=Femininum)

2). Wortbildungsmuster

Bsp.: gehen – ver-, be-, um-, abgehen

vergangen – vergänglich – Vergänglichkeit …

3). Flexion

Bsp.: (a) An der Kasse stehen Männer (Plural)

(b) Das ist der Hut des Mannes (Genetiv)

(c) ich stehe, du stehst … (Verbflexion = Konjugation)

Morphologie

Syntax

Definition:

Muster und Regeln, nach denen Wörter
zu größeren Einheiten (Sätze und Teilsätze)
zusammengestellt werden = Satzbau

und die Beziehungen, die zwischen diesen
bestehen = Kongruenz
(z.B. „Der Baum steht im Garten“ (nicht: *stehen),

„die alte Frau“ (nicht: *die alten Frau)

Wortstellungsregeln des Deutschen

  1. Verbzweitstellung im Hauptsatz:
    das gebeugte (finite) Verb steht im Hauptsatz
    immer an der zweiten Stelle des Satzes

[Der Baum ] steht im Garten

[In dem schön gelegenen Garten] steht ein Baum

[Gestern] kaufte Peter ein Buch

[Der Baum] ist gestern noch im Garten gestanden

Wortstellungsregeln des Deutschen

  1. Verbendstellung im subordinierten Nebensatz:
    In Nebensätzen, die mit dass, ob, wenn,
    obwohl, weil, da, eingeleitet werden, steht das
    (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes

(Ich glaube Peter), dass er gerade seine
Hausaufgaben macht

(Ich frage mich), ob er gerade seine Hausaufgaben
macht

Wortstellungsregeln des Deutschen

  1. Subjekt-Verb-Inversion:
    Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand)
    muss hinter das gebeugte (finite) Verb
    (=Prädikat) gehen, wenn die erste Stelle im Satz
    bereits durch ein anderes Element besetzt wird:

Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO):
Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O)

Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion:

Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch,

ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern.

Wortstellungsregeln des Deutschen

  1. Satzklammer

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Prädikat (z.B. „ist gegangen“)
enthält, können die finite Verbform („ist“) und die anderen
Prädikatsteile („gegangen“) getrennt voneinander stehen:

Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu.

Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen.

Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen.

Satzklammer

Wortschatz

Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz):
die Wörter, die man produzieren kann

Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz):
die Wörter, die man versteht

? Aktiver Wortschatz in der Regel größer
als passiver

Wortschatz

Kinder erweitern ihren Wortschatz durch:

Übernahme aus dem Input

Eigene Wortbildungen
? kreativer Umgang mit Wortbildungsmustern
Bsp. Hilde (3;9):
“Du machst ja solche Komischheiten” oder
„Ich brauche den Schneider“ (Messer)
„Gibst du mir den Zähneputzer?“ (Zahnbürste)

Neubildungen

Es gibt 3 Typen von Neubildungen:

Wörter wie Brennlicht (Sterne): korrekt
gebildet, aber nicht im zielsprachlichen Lexikon
vorhanden

Wörter, die es gibt, aber mit abgewandelter
Bedeutung genutzt werden (Müller statt
Müllmann)

Wörter, die gegen zielsprachliche
Bedingungen und Beschränkungen des
verwendeten Wortbildungsmuster verstoßen
(Stabiligkeit statt Stabilität)

Wie lernt ein Kind ein Wort?

  1. Wort akustisch gut verständlich anbieten
  2. Grundbedeutung klären
  3. Verbindung zwischen Wort und
    Bedeutung herstellen
  4. In bedeutungsvollen Zusammenhängen
    benutzen

? Mit allen Sinnen erfassen

Wortschatzkenntnis

Spezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der
Wortschatzkenntnis, speziell:
? Breite des Wortschatzes

(Anzahl der bekannten Wörter)

? Tiefe des Wortschatzes
(Reichhaltigkeit der Wortschatzrepräsentation)

Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit
der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al., 2002)

? Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschätze!!

? Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen
negativen
Einfluss auf die Leseverständnisfertigkeiten
? Leseverständnis bleibt für Bilinguale auch lange ein
schwieriges Gebiet in der Zweitsprache
(August et al., 2005).

Schulsprache

Migranten haben häufig keine Schwierigkeiten mit
mündlicher Sprache, aber mit dem Verstehen und Verfassen
schriftlicher Texte

BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills)
= mündliche Sprachfertigkeiten

Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings

(ca. 2-3 Jahre)

? CALP (Cognitive Academic Language Proficiency)
= dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache

(ca. 5-7 Jahre)

(Cummins, J. (1979) Cognitive/academic language proficiency, linguistic interdependence,
the optimum age question and some other matters. Working Papers on Bilingualism,
Nr. 19, S. 121-129.)

Pragmatische Kompetenz

Pragmatische Kompetenz:

a) Sprachhandlungskompetenz
funktionale Kompetenz:
Fähigkeit Sprachhandlungen durchzuführen,
d.h. Sprache für einen bestimmten Zweck zu
benutzen

b) Soziolinguistische Kompetenz:
Fähigkeit, dies situations- und
adressatengerecht zu tun und dabei Regeln
soziokultureller Art zu beachten

Sprachstil, Register

Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr
wichtiger Faktor für Zweitsprachlerner:

Register können im Rollenspiel oder in realen
Situationen gelernt werden

(Was sage ich wie beim Einkaufen, Arztbesuch, im
Restaurant, in der Schule…)

Register sind für Kinder mit anderen kulturellen Hintergründen
schwer zu lernen.

z.B. ist es schwierig, genau zu erkennen, welches Maß an
Förmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und
non-verbal).

Zweitspracherwerb

Wissen über Zweitspracherwerb

Erwerbsmodell

Umgang mit “Fehlern”

Was ist besonders schwer zu erwerben?

  • (Schulsprache) CALP
  • Register
  • Kasus, Präpositionen, Artikel, Plurale bei
    unregelmäßigen Nomen, Vergangenheitsformen
    bei unregelmäßigen Nomen

Wichtig: Wortschatz, Grammatik,
Allgemeinwissen, Textverständnis,

Begriffe

Muttersprache

Familiensprache

Erstsprache

Zweitsprache

Fremdsprache

Bilingualismus

Begriffe

Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb:

Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen
gleichzeitig von Geburt an

Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb:

Das Kind lernt die Sprachen hintereinander; die eine
Sprache von Geburt an, die zweite ab dem 3./ 4.
Lebensjahr oder auch später

Zweitsprache – Fremdsprache

Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur
Fremdsprache die Sprache, die in der
umgebenden Gesellschaft gesprochen
wird

Fremdspracherwerb ? in der Regel mit
einem expliziten Unterricht verbunden

Natürlicher Spracherwerb ? in der
Kommunikation im Alltag

Bilingualismus

Bilingualismus: (in der einfachsten Art)

die Kenntnis zweier Sprachen

? äußerst selten: Simultaner Bilingualismus
(=simultaner Erstspracherwerb)

? häufiger: sehr hohe Kompetenz in der
dominanten Sprache

Bilingualismus

Rolle spielen:
soziale und Umgebungsfaktoren

Erhalt der ersten Sprache in
Zusammenhang mit dem kontinuierlichen
Umgang mit der ersten Sprache

Kinder werden nur dann bilingual, wenn
beide Sprachen gleichermaßen
Wertschätzung erfahren

Zweitspracherwerb

Spracherwerb: eigenständiger Prozess, mit
eigenständiger Hypothesen- und Regelbildung:

Sprachlerner machen immer wieder Annahmen über die
Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem
Sprachgebrauch so lange ein, bis sie aus dem „Input“,
d.h. heißt aus dem sprachlichen Angebot der
Umgebung, neue Einsichten in das Regelsystem
gewinnen. Das gilt sowohl hinsichtlich der Grammatik als
auch der Bedeutung von Wörtern.

Lerngelegenheiten

Zweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und
Beziehung, Interesse und gemeinsame
Sinnkonstruktion

Zweitspracherwerb

Mehrjähriger Prozess

Erwerbsreihenfolge nicht zufällig

robuste „Meilensteine“ im Erwerbsprozess

zunehmend komplexere Prozesse. Das
Inventar an grammatischen Strukturen
ändert sich nicht
auf Grund stetiger Ergänzungen, sondern
ist eine permanente Umorganisation der
Struktur-prinzipien, die durch den Erwerb
neuer zielsprachlicher Merkmale nötig wird

Zweitspracherwerb

Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch:
große Menge an Varietäten, d.h. an verschiedenen Möglichkeiten,
eine grammatische Form darzustellen

? auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen
produzieren kann, kommen in seinen Äußerungen noch jede Menge
nicht-zielsprachliche Formen („Fehler“) vor

? “Meilensteine“:

  • Verbzweitstellung im Hauptsatz,
  • Verbendstellung im subordinierten Nebensatz,
  • Erwerb der Satzklammer
  • Subjekt-Verb-Inversion

? ? zeigen an, inwieweit ein Lerner die grammatischen

Grundstrukturen schon erworben hat

Erwerbsphase

Charakteristik

Beispiel

0

Einwortäußerungen

Chunks / Floskeln

Saft? Hause!

Dasist, Habdu, verstehstdu

I

pragmatisch motivierte Aneinanderreihung
unflektierter Wörter

Satzfunktionen der Kategorien nicht erkennbar

Toilette gehen, haben Saft,
Mama Haus(e)

II

Flexionen im Nominal- und Verbalbereich treten
auf, aber nicht konstant

Große Varietät

Negation holistisch

Wortstellung kanonisch (SVO), aber noch
inkonsistent

Einsatz v. Artikeln inkonsistent, oft
Übergeneralisierung

Du gehe zu die Garten,

Mario bleibe Haus(e)

Da ist (viele) Hausen

Du nix spielst mit

Ich hab Durst – Ich Durst hab

III

Verbflexion

Vermehrter Gebrauch von Artikeln

Verbzweitstellung im Haupt- u. Nebensatz

Immer noch Varietäten

Satzklammer

Du spielst mit die Auto

Ich weiß, wo ist die

Du musst das so machen*)

IV

Verbzweitstellung

Negation zielsprachlich

Syntaktische Unterscheidung von
Haupt- u. Nebensatz

Korrekte Flexionsformen

Subjekt-Verb-Inversion

Kaum Varietäten

Ich gehe in die (den) Bauecke

Du spielst nicht mit

Ich weiß, wie das geht
Jetzt kriege ich das Auto

Beispiel:

  1. „Tür auf“;

2: „Mama auch Tür aufmachen“
(noch Verbendstellung)

  1. „Mama aufmacht Tür“ (Verbzweitstellung)
  2. „Mama macht Tür auf“ (Satzklammer)
  3. „Ich schaue, wenn Mama Tür aufmacht“
    (Verbendstellung im Nebensatz)
  4. „Dann macht Mama die Tür auf“
    (Subjektinversion)

Sprachlicher Transfer und
Interferenzen

Der Einfluss der Erstsprache kann sich
sowohl hemmend, als auch fördernd auf
den Lernprozess der Zweitsprache
auswirken

Jede Übertragung von bestimmten Regeln
einer Sprache auf das Regelsystem einer
weiteren Sprache wird als Transfer
bezeichnet

Positiver Transfer:

Übertragung der erstsprachlichen Regeln auf
die Zielsprache fördert den Lernprozess

tritt auf, wenn gewisse Strukturen der
Muttersprache eine Entsprechung in der
Zweitsprache aufweisen


Gemeinsamkeit zwischen Erst- und
Zweitsprache

(Bsp. „I am 2o years old“)


Übertragung der muttersprachlichen Regeln
führt zu einer zielsprachlichen Äußerung

Negativer Transfer – Interferenz

Übertragung der erstsprachlichen Regeln auf
die Zielsprache hemmt den Lernprozess

(Bsp. „J’ai 20 ans“ – wörtlich übersetzt: „Ich

habe 20 Jahre“)

tritt auf, wenn gewisse Strukturen der
Muttersprache keine Entsprechung in der
Zweitsprache aufweisen


Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und
Zweitsprache


Übertragung der muttersprachlichen Regeln führt zu

einer nicht zielsprachlichen Äußerung

Interferenzen

Phonologische Ebene (Bsp. Zeit = Sat, bei
türkischen Schülern)

Lexikalische Ebene (Türk. Telefonu kapatmak =
das Telefon zumachen ? auflegen)

Grammatische Ebene (Bsp. Zwei Mann (türk.): im
Türkischen folgt das Nomen im Singular auf ein
Zahlwort)

Orthographische Ebene (Bsp. Im Türkischen kein
Unterschied in der Vokaldauer; oft sind
Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch
bedingt – Endungen von Artikeln und Adjektiven)

Fossilierung

„Ein Trainer sehen was passieren in
Platz. In diese Spiel es waren zwei,
drei oder vier Spieler, die waren
schwach wie eine Flasche leer“
(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

Fossilierung

Nicht alle Lerner erwerben eine zweite
Sprache bis zur normgerechten
Beherrschung

Der Zweitspracherwerbs-Prozess kann auf
nahezu jeder Stufe stagnieren

Fossilierung (“Versteinerung”) nennt man das
Phänomen, durch das manche Lerner einer
zweiten Sprache sogar dann noch das
Lernen abbrechen, wenn sie schon beinahe
„muttersprachliche“ Kompetenz erreicht
haben

Lernermerkmale
Intelligenz
Begabung
Persönlichkeit
Motivation
Überzeugungen
Identität und Gruppenzugehörigkeit
Lernstil
Lernermerkmale

Soziales Setting und Bildungsumgebung:

selbst wenn jemand alle Merkmale eines guten Lerners
hat, muss der Spracherwerb nicht unbedingt erfolgreich
sein, wenn es ihm nicht gelingt, Zugang zu sozialen
Beziehungen zu gewinnen, wo er als geschätzter
Kommunikationspartner wahrgenommen wird.

Es gibt eine Beziehung zwischen individuellen
Unterschieden, sozialer Situation und Erfolg im Erwerb
einer zweiten Sprache

Intelligenz:

IQ-Tests beziehen sich mehr auf metalinguistisches
Wissen als auf kommunikative Fähigkeiten

? Die durch traditionelle IQ-Tests ermittelten Fähigkeiten
beziehen sich mehr auf sprachanalytisches Lernen und
Regellernen

Motivation im Zweitspracherwerb

Motivation:

Einstellungen (Gefühle gegenüber der
Lernergemeinschaft und der Zielsprache)

Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg,
Selbstvertrauen, Angst)

Ziele (Klarheit der Lernziele)

Mitwirken, Eingebundensein (aktive und bewusste
Teilnahme am Sprachlernprozess)

Unterstützung durch die Umgebung (durch erwachsene
Bezugspersonen und Gleichaltrige; vgl. Beziehung
zwischen Eltern u. Einrichtung)

Persönliche Eigenschaften (Begabung, Alter,
Geschlecht, sprachliches Vorwissen, Lernerfahrung).

Veranlassung die Sprache zu lernen:

Soziale Integration und das Befriedigen
kommunikativer Bedürfnisse

Sich in eine Gemeinschaft integrieren zu wollen, erfordert
nicht unbedingt, dass man im Alltag alle Aspekte einer
anderen Sprache kennt, da die Alltagssprache durch
sprachliche Routinen und einen begrenzten Wortschatz
gekennzeichnet ist

Der zweite Faktor (Befriedigen kommunikativer
Bedürfnisse) betont mehr das Bedürfnis zu verstehen, was
einer in einer bestimmten Sprache sagt oder erzählt, also
das Zuhören, das Fragen, das Nachfragen und das
Bedürfnis sich selbst in dieser Sprache verständlich zu
machen und sich mitzuteilen.

Zweitspracherwerb unterstützen

Sprache

Wichtig: Jede Handlung wird sprachlich begleitet!

Zeitliche und organisatorische Gerüste:

Routinen (Themen, Aufräumen, Morgenkreis, Essen)

Signale für Routinen (Glocke, Bilder, Symbole,
Zeichen)

Sprachliche Gerüste:

?Formeln, formelhafte Redenwendungen, viele
Wiederholungen, Lieder, Reime, Spiele etc.

(Burmeister& Steinlen2009)

Zweitspracherwerb unterstützen

Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u. erlebbar)

Verständlicher Input

„Verstehen entsteht, wenn der Input verständlich ist und
der Input wird verständlich, wenn er durch konkrete
Erfahrungen, durch Anschauungsmaterial, Realia und
nonverbale Kommunikation unterstützt wird, die helfen, die
enthaltene Bedeutung zu liefern“ (übersetzt nach: Lorenz &
Met 1989,37)

“Die Herausforderung besteht darin, den Stoff mit Hilfe von
Mimik und Gestik, Bildern, Fotos, Gegenständen derart
anschaulich zu präsentieren, dass das Kind jeweils eine
Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem
Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw. Funktion
herstellen kann.” (Burmeister& Pasternak 2004,27)

Zweitspracherwerb unterstützen

Kontextualisieren

  • Verständlicher Input:
    Körpersprache, Gesten, Mimik, Pantomime,
    Bilder / visuelle Hilfen, konkrete Objekte und
    Materialien, Filme etc.,
    deutliche, langsame Aussprache,
    Wiederholungen, Paraphrasen, Intonation,
    Vervollständigungen, Ausschmückungen,
    “ear
    catchers”: oh, schau mal !
  • Silent-movie-Technik: die Beziehung
    zwischen Sprache und Situation muss in
    jedem Augenblick deutlich sichtbar sein!

Zweitspracherwerb unterstützen

Verständlicher Output

Gemeinsames Aushandeln von Bedeutung

Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen:

in beiden Sprachen verbal zu agieren

sich auch non-verbal auszudrücken

Loben, Erklärungen, Vergleiche,
Verständnisfragen, offene/kognitive Fragen
(im Gegensatz zu Ja/Nein-Fragen),

Folgende Verhaltensweisen haben negative
Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der
Kinder und sollten daher unbedingt vermieden
werden:

Übersetzen lassen

Über längeren Zeitraum schweigen (außer “silent period”
bei Kindern mit wenig/keinem Kontakt zur Zweitsprache)

Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English)

Explizite Verbesserungen (stattdessen das Gesagte
aufnehmen und korrekt wiedergeben)

Kinder zwingen, die Zweitsprache zu benutzen

Drohen

Unbedingt Vermeiden

Zweitspracherwerb unterstützen

Vorlesen und Kinderreime ? Sprachrhythmus, Sprachfluss

Lieder mit Bewegung

Bei Liedern, Geschichten und Routinen: Körpersprache einsetzen

Objekte benennen, wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf
gerichtet sind:

  • Alltägliche Objekte hinlegen, benennen lassen und über
    ihre Eigenschaften, Merkmale sprechen
    (Größe, Höhe,
    Gewicht, Muster, Geruch…)
  • Körperteile benennen mit Rhythmus, Spielen, Liedern
  • Gruppieren und Benennen von Objekten, die zusammen-
    gehören
  • Gemeinsam Rätsel lösen

Zweitspracherwerb unterstützen

Neue Wörter einführen:

Durch Geschichten

Durch gemeinsames Anschauen von Magazinen und
gemeinsamen Gesprächen darüber

Spaziergänge in der näheren Umgebung

Wortkarten erstellen (Wort + Bild)

Lotto spielen (Bild-Bingo-Spiele)

Eins-zu-eins-Gespräche

  • Betonung und Grammatik: nicht korrigieren,
    nur korrekt wiederholen!!)

Gestalten von räumlichen Konzepten wie ‚auf‘, ‚über‘,
‚unter‘…durch Bewegungsspiele

Gespräche führen

Interviews machen (Rollenspiel)

Zweitspracherwerb unterstützen

Gespräche über Vorlieben und Abneigungen

Geschichten erzählen, die Antworten der Kinder enthalten

Geschichten immer wieder vorlesen und dann nacherzählen lassen

Viele offene Fragen stellen: Fragen, die zum Denken anregen und
mehr als eine Antwort mit „ja“ und „nein“ erfordern

W-Fragen (wer, was, wo warum, wie, wann?…) stellen,
aber immer prüfen, ob das Kind diese Frage auch verstanden hat.
W-Fragen sind schwer zu verstehen!!

Sprachliche Begleitung beim Spiel:

Im Raum – Draußen

Objekte verwenden, die die Vorstellungskraft anregen

Kiste mit Gegenständen füllen und Kinder darum bitten, zu
erzählen, wem die Dinge gehören (z.B. Pizzarad,
Pfannenwender, (künstliche) Pizza-Zutaten), dann damit spielen.

Wörter verwenden, die Laute enthalten, mit denen die Kinder
Schwierigkeiten haben:

Wortspiele, in denen diese Laute vorkommen

Wenn Laute falsch ausgesprochen werden: ignorieren!!

Wenn Laute schließlich korrekt ausgesprochen werden: loben!!

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