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Ogrenme Ogretme Sureci Lehr Lernprozess

Okuma Süresi:6 Dakika, 48 Saniye
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İndir/Yükle

Den Lehr-Lern-Prozess methodisch

begleiten

(Methodische Planung)
Studienseminar Koblenz

Pflichtmodul 15

Unterrichts– und Sozialformen

Begriffe

• Unterrichtsformen sind historisch gewachsene
Großformen, mit denen der Lehr-Lern-Prozess
gestaltet wird.
• Unterrichtsmethoden sind Kleinformen, mit
denen der Lehr-Lern-Prozess gestaltet wird.
• Sozialformen regeln die Beziehungs- und
Kommunikationsstruktur des Unterrichts, die
sich äußerlich in der Sitzordnung und der
Gesprächsstruktur äußert.

Begriffe

• Der Methodenbegriff wird in der Literatur
sehr uneinheitlich benutzt.
• Es gibt Lehrermethoden,
Schülermethoden und Fachmethoden.
• Schülermethoden sind Lernmethoden des
Schülers.
• Fachmethoden sind Methoden des
Faches, die u.a. Unterricht konstituieren.

Gespräch

Lehrgang Projekt

Praktikum

Unterrichts-
formen

Gespräch

Lehrgang Projekt

Praktikum

Unterrichtsformen
(Unterrichtsmethoden)

Fragend-entwickelndes

Lehrervortrag
Gelenktes U-Gespräch

Diskussion

Schülergespräch
Freies U-Gespräch

Sozialformen

Frontal-
unterricht

Einzel-
arbeit

Gruppen-
arbeit

Partner-
arbeit

Was ist Frontalunterricht ?

• Frontalunterricht/ Klassenunterricht ist nach
(unserer Definition) eine Sozialform und keine
Unterrichtsform (auch wenn er oft als solche
bezeichnet wird).
• Frontalunterricht geht eng mit der
Unterrichtsform/ Methode des Gesprächs einher.

• Frontalunterricht ist nicht gleich dem fragend-
entwickelnden Unterrichtsgespräch.

• Im Frontalunterricht hat der Lehrer das
Steuerungsmonopol, das er meistens über
Gesprächsformen ausübt.

Steckbrief des
Frontalunterrichts

• Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsaufgaben
liegen beim Lehrer
• Kommunikation zwischen dem Lehrer und den
Schülern steht im Vordergrund der Aufmerksamkeit
• Schüler schauen sitzend nach vorn zum Lehrer an die
Tafel bzw. in das Heft, Buch oder Arbeitsblatt
• Frontalunterricht ist überwiegend thematisch orientiert.
Die kognitive Strukturierung des Unterrichtsablaufs
dominiert
• Frontalunterricht ist vorwiegend sprachlich
ausgestaltet

Typischer Verlauf einer
Frontalunterrichtsstunde

  1. Stundeneröffnung (Begrüßung,
    Organisatorisches)
  2. Unterrichtseinstieg (oft in Form einer
    Wiederholung oder Hausaufgabenkontrolle)
  3. Darbietung des neuen Stoffes
  4. Arbeit am neuen Stoff
  5. Ergebnissicherung (Tafeltext, Arbeitsblatt,
    wiederholende Übung, Zusammenfassung
    durch Lehrer oder Schüler)
  6. Hausaufgabe

Drei klare Aussagen

• Frontalunterricht ist unverzichtbar und hat einen
berechtigten Stellenwert im Kontext mit anderen
Sozialformen.
• Frontalunterricht ist per se weder gut noch
schlecht. Einsatz und Umfang ist immer eine
Frage der Angemessenheit, Stimmigkeit und
Qualität.

„So wenig Frontalunterricht wie möglich – aber
wenn schon, dann bitte ohne schlechtes
Gewissen und mit didaktisch-methodischer
Phantasie!” (H. Meyer)

Forschungsresultate

• Vorzüge einzelner Sozialformen gegenüber
anderen können zur Zeit empirisch nicht
nachgewiesen werden
• Hilbert Meyer: „Für den Lernerfolg und die
subjektive Zufriedenheit von Lehrern und
Schülern im Unterricht ist die Frage der
geeigneten Unterrichtsmethoden wesentlicher
als die Auswahl der Sozialformen.“

Forschungsresultate

• Es gibt guten und schlechten Frontalunterricht
und genauso gibt es guten und schlechten
Gruppenunterricht.
• Es gibt eine beachtliche Zahl von Schülern, die
aufgrund ihrer Dispositionen im
Gruppenunterricht gewinnbringender lernen und
ihn schätzen.
• Sie haben ein Recht auf Gruppenunterricht und
der Lehrer hat die Pflicht, ihn phasenweise und
in angemessenem Umfang professionell zu
gestalten.

Kritik des Frontalunterrichts

  1. Der FU unterliegt einem grundsätzlichen Denkfehler:
    Das Lehren des Lehrers wird mit dem Lernen der
    Schüler gleichgesetzt.
  2. FU vernachlässigt die sozialen Ziele der Schule und
    des Unterrichts.
  3. FU verstärkt die Bindung an die Autorität der Lehrkraft
    und ist antidemokratisch.
  4. FU wird der Unterschiedlichkeit der Schüler, ihrer
    Individualität nicht gerecht und lehrt im Gleichschritt.
  5. Im FU werden die Schüler zum rezeptiven Lernen
    erzogen.

Kritik des Frontalunterrichts

  1. FU war und ist die billigste Form des Unterrichts
    (Argument der billigen Ökonomie).
  2. FU befriedigt in erster Linie das Sicherheits- und
    Kontrollbedürfnis der Lehrer.
  3. FU dient in erster Linie der Lehrerselbstdarstellung.
  4. FU verhilft der „Stoffdruckideologie“, Unterricht braucht
    Phasen der Schülerselbsttätigkeit.
  5. FU sichert lediglich eine sehr formale und äußere
    Unterrichtsdisziplin.

Vorteile des Frontalunterrichts

  1. FU ist tatsächlich eine sehr effektive Unterrichtsform.
  2. FU ermöglicht eine lebendige Interaktion mit der

Person des Lehrers (Begeisterung).

  1. Im FU sind unmittelbare und direkte Rückkopplungen
    möglich.
  2. FU ist eine Entlastung für Schüler.
  3. Im FU kann langfristig eine Gesprächskultur aufgebaut
    werden.

Vorteile des Frontalunterrichts

  1. Im FU ist eine riesige Palette von unterschiedlichen
    Lehrtechniken möglich: Demonstrieren,
    Veranschaulichen, Zerlegen, Impulse geben, …
  2. FU kann die Potenziale der ganzen Klasse zur Lösung
    eines Problems nutzen.
  3. FU kann gut die Leistungsstände der Schüler
    überprüfen.
  4. FU nutzt die Sachkompetenz und Professionalität des
    Lehrers optimal.
  5. FU bringt Linie in den Unterricht und in das Lernen.

Vorteile des Frontalunterrichts

Frontalunterricht ist gut geeignet um,
• sachliche Zusammenhänge, Fragestellungen
und Probleme aus der Sicht des Lehrers
darzustellen,
• allgemeine Orientierungsgrundlagen
herzustellen,
• ein neues Wissensgebiet darzustellen,
• Arbeitsergebnisse zu sichern,
• Leistungsstände der Schüler zu überprüfen.

Nachteile des Frontalunterrichts

• Frontalunterricht erzieht fast
zwangsläufig zur Passivität und
Anpassung, zum Ruhe-, Ordnung- und
Disziplinwahren.
• Frontalunterricht ist seiner Struktur nach
konservativ – auch dort, wo die vom
Lehrer vermittelten Inhalte und
Einstellungen fortschrittlich oder gar
revolutionär sein sollten.

Kooperatives Lernen

Gruppenunterricht
Gruppenarbeit

Sozialformen

Frontal-
unterricht

Einzel-
arbeit

Gruppen-
arbeit

Partner-
arbeit

Gruppenunterricht
Kooperatives Lernen

ist ein didaktisches Konzept und eine
Unterrichtsform, bei der der Unterricht
intensiv und über längere Zeiträume
hinweg ausschließlich in der Sozialform
Gruppenarbeit durchgeführt wird.

Gruppenunterricht –
Kooperatives Lernen
• hat sich über einen langen Zeitraum aus
verschiedenen reformpädagogischen
Strömungen heraus entwickelt.
• In Deutschland wird es unter dem Begriff
Gruppenunterricht heute insbesondere auf
MEYER (z. B. [1]) und
• in der internationalen Diskussion als cooperative
learning seit den siebziger Jahren vorwiegend
auf JOHNSON et al. (z. B. [21]) zurückgeführt.

Gruppenunterricht
Kooperatives Lernen

• nutzt Möglichkeiten, die Gruppenidentität
zu fördern,

• gewährt dazu den Gruppen Eigen-
verantwortlichkeit,

• achtet auf eine positive gegenseitige
Abhängigkeit der Gruppenmitglieder.

Gruppenarbeit

implementieren – planen – durchführen-
auswerten

Handlungsoptionen

Standardsituationen zur

Gruppenarbeit

  1. Gruppenarbeit implementieren
  2. Gruppenarbeit vorbereiten
  3. Gruppenarbeit einleiten und durchführen
  4. Gruppenarbeit auswerten
  5. Gruppenarbeit implementieren

• Methoden schrittweise einüben (z.B.
Gesprächsregeln, Auswerten von Materialien,
Protokollieren, verschiedene Verfahren zur
Präsentation von Ergebnissen, …)
• detailliert planen, Abläufe ritualisieren (z.B.
Gruppen bilden, Tische gruppieren, Rollen
zuweisen, aufräumen,…)
• anfangs nur GA von 15 Min. Dauer mit
anschließender Metareflexion

  1. Gruppenarbeit implementieren

• Hilfe zur Selbsthilfe geben = Die Schülerinnen
lernen
– Materialien zu beschaffen / Kontakte herzustellen
– Materialien aufzubereiten und zu archivieren
– Strategien, sich ein Thema durch Fragen zu
erschließen
– Strategien, sinnvoll zu strukturieren
– Ergebnisse zu dokumentieren und vorzustellen
• Die notwendigen methodischen und sozialen
Kompetenzen sollten in enger Verzahnung mit
den Inhalten erworben werden.

  1. Gruppenarbeit vorbereiten

• Überlegungen zu Thema und Zielsetzung
• Welche Form der Gruppenarbeit
(arbeitsgleich – arbeitsteilig – Expertenkongress, …)
• Von welchen Voraussetzungen bei der Lerngruppe kann
ich ausgehen?
(Kenntnisse im Fach – Methodenkompetenz – Regeln –
Gesprächsführung – Präsentationsfertigkeiten, …)
• Welche Vorbereitungen sind notwendig ?
(Gruppenbildung – Arbeitsaufträge – Material – Hilfsmittel
zur Präsentation)
• In welcher Form soll die Präsentation erfolgen ?
(Folie – mündlicher Vortrag – Plakat – Spiel, …)

  1. Gruppenarbeit einleiten und

durchführen

• Fragestellung / Problem in den Horizont der
Schüler rücken
• Aufmerksamkeit der Schüler richten
• Thema / Kernfrage formulieren
• Aufgabenstellung präzise formulieren, u.a. das
erwartete Endprodukt benennen
• Organisatorisches klären
– Zuordnung der Schüler zu Gruppen
– evtl. Zuweisung von Rollen an Gruppenmitglieder
(Gesprächsleiter – Protokollant- …)
– räumliche Organisation – Gruppentische
– realistische Zeitvorgabe
– erforderliche Hilfsmittel bereitstellen

  1. Gruppenarbeit einleiten und

durchführen

Rolle der Lehrperson als Berater und Beobachter
• fungiert als kompetente Fachperson
(„Wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr Euch gerne an mich
wenden. Ich sitze hier vorne am Pult.“)
• mischt sich in die Arbeit der Gruppen möglichst nicht ein,
• beobachtet die Interaktionen der Schüler und notiert sich
evt. geeignete Interventionen…
• gliedert ev. den verfügbare Zeitraum durch akustische
Signale
• verschafft sich einen Überblick über die Verwertbarkeit
der Gruppenergebnisse/ – produkte und plant das
Vorgehen in der nächsten Arbeitsphase

  1. Gruppenarbeit auswerten

Der Lehrer
• beendet klar die Phase der Gruppenarbeit (evtl.
Hinweise zur Sitzordnung)
• erläutert und begründet die Vorgehensweise bei
der Präsentation (alle präsentieren, nur einige/ eine Gruppe…)
und bei der Auswertung (im Anschluss an eine Präsentation,
erst nach allen Präsentationen ….)
• achtet darauf, dass nur die Schüler einer
Gruppe nach vorne kommen, die eine Aufgabe
bei der Präsentation übernehmen
• stellt möglichst Beobachtungsaufträge für die
nicht präsentierenden Schülern

  1. Gruppenarbeit auswerten
  2. Ebene: Präsentation
    Die Teilnehmer der Gruppe
    • tragen Ergebnisse sinnvoll strukturiert vor
    • veranschaulichen und unterstützen Aussagen (möglichst) durch optische
    Medien

Der Lehrer
• unterbricht nicht, korrigiert nur in Ausnahmefällen,
• macht sich Notizen, evtl. an der Tafel, ebenso wie die SchülerInnen,
• markiert offene Fragen, gibt sie aber noch nicht zur Diskussion frei.
• würdigt abschließend die Schülerleistung.
Die andern SchülerInnen
• nehmen anschließend Ergänzungen, Korrekturen vor
• nennen abweichende Ergebnisse,
• stellen Fragen

  1. Gruppenarbeit auswerten
  2. Ebene: Zusammenfassen und Deuten der
    Ergebnisse
    Die Lehrkraft leitet die SchülerInnen an
    • die Befunde zusammenzufassen und zu gewichten,
    • zu strukturieren, z.B. Kategorien bilden …
    • den Bezug zur Problemstellung herzustellen
    • die unterschiedlichen Positionen herauszuarbeiten und ins Blickfeld aller zu
    rücken
    Die Lehrkraft nutzt dazu
    • Hinweise auf offene Fragen
    • geeignete Impulse
    • Verweise auf Möglichkeiten zu strukturieren (Gegensätze, Ähnlichkeiten,
    Widersprüche)
    • Vorschläge
    • Verweise auf das Thema/ die Problemstellung
  3. Gruppenarbeit auswerten
  4. Ebene: Problemdiskussion
    Voraussetzungen:
    • das Problem ist präzisiert und im Horizont aller
    • es sind unterschiedliche Positionen deutlich geworden
    Vorgehensweise:
    • Die Schüler nehmen Stellung und begründen ihre
    Position anhand der Vorergebnisse
    • Die Schüler lassen sich auf eine Kontroverse ein
    • Der Lehrer hat im Idealfall eine symmetrische Rolle
    • Der Lehrer sollte Rückmeldungen geben

Arbeitsteilige Partnerarbeit

Gruppen A
• Nennen Sie drei
Vorteile der
Gruppenarbeit

Gruppen B
• Nennen Sie drei
Nachteile der
Gruppenarbeit

Vorteile der Gruppenarbeit

  1. Chance, von den andern Gruppenmitgliedern zu
    lernen
  2. Chance, eigene Stärken einzubringen – Förderung der
    Selbstkompetenz
  3. Arbeitsteilung und Einüben in Formen der Kooperation
    (Forderung nach Zusammenarbeit in unserer
    Gesellschaft – Sozialkompetenz, Synergie)
  4. Größere Vielfalt an Wissenskonstruktionen und
    anspruchsvollere Problemlösungen
  5. Schnelleres Erkennen von individuellen Unklarheiten
    und Missverständnissen
  6. Möglichkeit individuell differenzierter Lernprozesse
  7. Höhere Schüleraktivität und Kommunikation
  8. Selbsttätigkeit der Schüler

Nachteile der Gruppenarbeit

  1. Dominanz einzelner Gruppenmitglieder
  2. Konzentration auf das Produkt statt auf
    Wissenskonstruktionen
  3. Zu großes Augenmerk auf Gruppenprozesse
  4. Belastung der Leistungsfähigen/Rollenstereotypen
  5. Geringerer Lernerfolg für Leistungsschwächere
  6. Demotivation bei ausbleibendem Erfolg
  7. Probleme für Leistungsschwächere, da sie ihre Mängel
    deutlicher erkennen
  8. Unfaires Verhalten gegenüber Gruppenmitgliedern
  9. Keine Korrektur von Fehlern und Missverständnissen
    Für den Lehrer
    • arbeitsintensiv (Vorbereitung, Organisation)
    • Schwierigkeit bei der Auswertung und Benotung
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