
fonoloji phone
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fonoloji phone
Phonologie
Die Phonologie befasst sich mit den systematischen Aspekten von
Sprachlauten.
Insbesondere interessieren hier Fragen wie:
Welche Laute haben verschiedene Funktionen?
Welche Regelmässigkeiten gibt es bei der Lautproduktion?
Grundbegriffe
Minimalpaare, Phoneme, Allophone
Zur Analyse der Funktion von Lauten betrachtet man, in welchen Kontext sie vorkommen, d.h. man betrachtet ihre Verteilung (Distribution). Im Deutschen unterscheiden sich folgende Wortpaare in nur jeweils einem Laut voneinander.
Tante [tant@] ― Kante [kant@]
Matte [mat@] ― Macke [mak@]
satt [zat] ― Sack [zak]
Die Lautketten auf der linken Seite enthalten ein [t], das auf der rechten Seite durch ein [k] ersetzt wurde.
Diese Ersetzung macht einen Bedeutungsunterschied aus, da dadurch ein anderes Wort mit unterschiedlicher Bedeutung entstanden ist.
Aus der Fragestellung heraus ergibt sich schon, dass in der Phonologie eher Einzelsprachen betrachtet werden müssen.
Wortpaare, die sich in genau einem Laut voneinander unterscheiden heißen Minimalpaare.
Durch das Finden von Minimalpaaren lässt sich eindeutig eine Bedeutungsunterschiedung zweier Laute feststellen.
Z.B. sind [t] und [k] bedeutungsunterscheidend, da wir entsprechende Minimalpaare gefunden haben.
Man sagt auch, die beiden Laute kontrastieren.
Damit gehören [t] und [k] zu unterschiedlichen Phonemen.
Ein Phonem wird oft als „die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit“ definiert.
Weiteres Beispiel: im Deutschen werden Plosive oft aspiriert, was aber nicht zu einer unterschiedlichen Bedeutung des Wortes führt.
Pass [pas] ― [pas]
Tal [ta:l] ― [ta:l]
Kamm [kam] ― [kam]
In der indischen Sprache Hindi dagegen ergibt sich ein Unterschied:
(sorgen für) [pal] ― (Klinge) [pal]
(schlagen) [tal] ― (Teller) [tal]
(Ohr) [kan] ― (mein) [kan]
Also sind die aspirierten Plosive nicht bedeutungsunterscheidend bzgl. der unaspirierten im Deutschen, wohl aber im Hindi.
Das heisst, dass im Deutschen [p] und [p] nur Aussprachevarianten eines Phonems sind, während sie im Hindi zu unterschiedlichen Phonemen gehören.
Solche Varianten eines Phonems heißen Allophone.
Schematisch: Deutsch Hindi
[p]
[p]
/p/
[p]
[p]
/p/
/p/
Phoneme werden durch das IPA-Symbol eines Allophons zwischen Schrägstrichen gekennzeichnet.
Ein Phonem kann man sich als abstrakte Repräsentationen eines Lautes vorstellen, der dann durch eines der Allophone konkret bei der Aussprache realisiert wird.
Im obigen Beispiel der Aspiration von Plosiven können die Allophone frei variieren, d.h. sind in jedem Kontext gegeneinander austauschbar.
Freie Variation kommt z.B. durch unterschiedliche Sprecher und Dialekte zustande (vgl. die verschiedenen Rhotics des Deutschen, die alle frei variierende Allophone des Phonems /³/ sind.)
Im Gegensatz zur freien Variation kann die Realisierung eines Phonems
aber auch vom Kontext abhängen und durch diesen bestimmt sein.
Beispiel: 'ich'-Laut [C] und ‘ach’-Laut [x] des Deutschen:
(a) [C] (b) [C] (c) [x]
Viech Furcht Buch
ich Milch Flucht
Gespräch manche hoch
Blech doch
Bücher brach
flüchtig lachen
möchte auch
feucht
leicht
Folgende Regelmässigkeiten sind zu erkennen: [C] kommt vor
nach den vorderen Vokalen [i: I E: E y: Y 2: 9],
nach den Diphthongen [aI OI] (siehe (a)) und
nach den Sonoranten [³ l n] (siehe (b)) [x] kommt vor
nach den hinteren und zentralen Vokalen [u: U o: O a: a] und nach dem Diphthong [aU]
Man sieht, dass die beiden Laute komplementär verteilt sind.
Laute mit komplementärer Verteilung kommen also nie im selben Kontext vor.
Deshalb können sie auch nicht kontrastieren und einen Bedeutungsunterschied ausmachen.
Damit kann man komplementär verteilte Laute prinzipiell als Allophone eines Phonems ansehen.
Im Falle von [C] und [x] macht das Sinn:
Sprecher des Deutschen haben nur ein Phonem /C/ im mentalen Lexikon, das je nach Kontext (siehe oben) als [C] oder [x] realisiert wird.
Damit ist die Verteilung der beiden Laute vorhersagbar.
Komplementäre Verteilung alleine reicht allerdings nicht aus, um auf den Allophonstatus zweier Laute zu schließen.
Beispielsweise stehen im Deutschen (und Englischen) [h] und [N] in komplementärer Verteilung:
Haus [haUs] Uhu [u:.hu:] gehören [g@.h9.³@n]
Ding [dIN] Sprengung [Sp³EN.UN] bangte [baN.t@]
[h] steht nur im Silbenanlaut (Silbengrenze durch . gekennzeichnet), [N] nur am Silbenende.
Damit sind [h] und [N] komplementär verteilt, d.h. kontrastieren nie, und könnten damit Allophone eines Phonems sein
Allerdings wäre dies sehr merkwürdig, da beide Laute aus phonetischer Sicht nichts gemeinsam haben:
[h] ist ein stimmloser glottaler Frikativ,
[N] ist ein (stimmhafter) velarer Nasal.
Die einzige Gemeinsamkeit der beiden Laute ist ihr Konsonantenstatus.
Was man also zusätzlich zur komplementären Verteilung von Allophonen verlangt ist phonetische Ähnlichkeit.
Zwei Laute sind phonetisch ähnlich, wenn ihre gemeinsamen Eigenschaften von keinem anderen Laut geteilt werden.
Beispielsweise sind [C] und [x] die einzigen dorsalen Frikative im deutschen Lautsystem.
Hat man Allophone identifiziert, so stellt sich die Frage, welches als zugrundeliegend für das Phonem angenommen werden soll.
Man wählt dasjenige, das die am wenigsten beschränkte Verteilung aufweist.
Bei [C] und [x] tritt der palatale Frikativ [C] in mehr Kontexten auf, als sein velares Gegenstück [x], weshalb als Phonem /C/ gewählt wurde.
Generell gilt, dass Sprecher unterschiedliche Phoneme als unterschiedliche Laute wahrnehmen, Allophone jedoch nicht.
Oft orientiert sich auch die Orthographie an den Phonemen.
Trotzdem ist die Festlegung des Allophonstatus manchmal schwierig und bei weitem nicht eindeutig.
Beispiele von Nasalen des Italienischen:
/m/ <m> /n/ <n> /J/ <gn> [N] <n>
amore (Liebe) anello (Ring) agnello (Lamm) banca (Bank)
ramo (Zweig) vano (zwecklos) ragno (Spinne) lungo (lang)
sano (gesund) bagno (Bad) cinque (five)
[N] kommt nur vor velaren Lauten vor ð komplementäre Verteilung mit den anderen Nasalen.
[N] artikulatorisch ähnlicher zu /J/, aber Orthographie legt nahe, es als Allophon von /n/ zu analysieren (was oft gemacht wird).
(1) Transkribieren Sie folgende Worte des Deutschen:
(a) Halle (b) kühl (c) scheußlich (d) üppig
(2) Finden Sie Minimalpaare für folgende Segmente im Deutschen:
(a) [t] ― [d] (b) [s] ― [S] (c) [S] ― [C]
(d) [n] ― [l] (e) [a:] ― [o:] (f) [p] ― [pþf]
(3) Betrachten Sie folgende Verteilung des 'clear l' [l] und des ‘dark l’ [5] im Englischen:
late [lEIt] (spät) feel [fi:5] (fühlen)
leaf [li:f] (Blatt) bel [bE5] (Glocke)
Was lässt sich über den Phonemstatus von [l] und [5] sagen?
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